23.11.2011

stilbruch.

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sprich langsam, schreib schön.
- helwig brunner


die ruhe trügt: es nähert sich
eine ankunft noch vor dem
ersten schnee - vielleicht ist
das ja mit ein grund für alles
sage ich alles nur keine sanft
mütigen gelöbnisse keine
weiteren leerläufe keine
wundverbände mehr

eine katze fällt immer auf
die füsse meinen sie? der
verpflichtungen sind genug!
eigentlich ist es ganz einfach:
ich stecke den kopf in die
schachtel & zähle bis zehn
so oder so reise ich meist
unbemerkt & neben der zeit

derweil die tage im nebel
hängen spitze ich bleistifte
rede laut & deutlich vor mich
hin oder höre mir zu in der
hand zerstreute dichter
worte im auge den teppich
mit lampe die bretter
undsoweiter


marianne rieter

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5 Kommentare:

Bess hat gesagt…

Da fällt mir so Vieles übertragen auf mich ein ...
Nicht zuletzt ein Detail: das verhasste Schönschreibheft.
Den Zustand der dritten Strophe, den wünsch ich mir herbei. In welche Schachtel stecke ich meinen Kopf, um dorthin zu kommen?
Erst mal gute Erholung, Ruhe, Aufnehmen, Wahrnehmen, Sprechen - und vielleicht später: Schreiben.

(Ich lese in der drittletzten Zeile "im auge *den* teppich". Mmh. Denke weiter nach.)

Schönen Gruß
Bess

marianne hat gesagt…

vielen dank, liebe bess!

über den teppich bitte ich, nicht weiter nachzudenken - das ist schlicht und einfach ein fehler, wenn ich das verb dazu weglasse. - ich habe ihn korrigiert.

viel glück bei der suche nach einer passenden schachtel und herzliche grüsse
marianne

tabea hat gesagt…

sehr nah ... wieder einmal.

*umarmung*
tabea

marianne hat gesagt…

danke!

((( )))

Jorge D.R. hat gesagt…

so oder so reise ich meist
unbemerkt & neben der zeit
schreibe alles auf was ich bemerke
randnotizen eines spätzünders halt