01.12.2011

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neben unserem haus ist das haus der rorers. die rorers wohnen nicht immer dorf, sie wohnen in chur und wohnen nur am wochenende in unserem dorf. das haus der rorers ist grad neben den zugschinas. sie kommen aber nie mit dem zug. sie kommen immer mit dem auto. ihr auto ist braun. das ist ein opel, sagt mein bruder. die rorers können nicht romanisch. wenn ich mir das knie aufschürfe beim velofahren oder beim fussballspielen, bringt mich meine mutter zur fraurorer. sie ist samariter und malt mir mein knie rot an, tut flasters drauf mit bildern oder macht verbans. kusch mora wider und denn luagamer, gell, schätzeli. ich nicke und sie küsst mich auf die backe. ihr brillengestell drückt mir in die stirn. ich streiche mit dem ärmel über die backe. meine mutter bringt ihr dann kirschen aus dem garten.


arno camenisch
[aus: hinter dem bahnhof - engeler]
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2 Kommentare:

Karin hat gesagt…

herrlich: flasters und verbans. schwizerdütsch goes rumtantsch. :-D

marianne hat gesagt…

:-) sehrsehr lesenswert!